330Kaiserstühler SolarZeitung 12/2009 vom 13. November 2009

Kostenlose Internetzeitung an alle Mitglieder und Interessenten des Fördervereines.




Liebe Mitglieder und Interessenten,

die Wahlschlacht ist vorbei, der Pulverdampf hat sich verzogen und erst jetzt sehen einige die Schuldenberge am Horizont. Die großen Volksparteien haben dramatische Verluste eingefahren und nun wird gerätselt.

Stellen Sie sich vor:

Der Vorstand des Fußballvereines FBV beschließt nach einem schweren Sportunfall, dass man aus Gründen der demografischen Entwicklung, der Volksgesundheit und dem Allgemeinwohl auf eine „gesündere“ Sportart umstellen sollte. Eine gute Idee; das Spielfeld wurde zum Gemüsegarten und man übt sich seitdem in Ying-Yang, Yoga und Schach. Es war ein voller Erfolg: Seit der Umstellung gab es keinen Sportunfall mehr und man hat einige Gehbehinderte als neue Mitglieder gewinnen können. Leider kündigten mehr als die Hälfte der bisherigen Mitglieder und gründeten einen neuen Verein, in dem man wieder Fußball spielen konnte. Nachdem fast 90% der Mitglieder gekündigt hatten und der Verein pleite war, gab es bei der nächsten Generalversammlung des alten Vereins Zoff. Der Vorstand übernahm die volle Verantwortung und trat geschlossen zurück.

Kommentar des Vorstandes: Obwohl die Zahl der Unfälle drastisch zurückgegangen ist, waren wir offensichtlich nicht in der Lage, unsere Inhalte zu vermitteln. Die Mitglieder haben uns wohl nicht verstanden. Damit war das Problem des Vereins nicht gelöst und eigentlich war es ja genau anders herum: Der alte Vorstand hatte nicht verstanden, was die Mitglieder wollten; nämlich Fußball spielen.

Bei unseren großen Volksparteien läuft es im Moment so ähnlich ab. Die bisherigen CDU/CSU-Wähler konnten auf die FDP ausweichen. Die Gründung einer neuen „Christlichen“ Partei blieb der CDU/CSU bisher erspart obwohl sie sich in vielen Fällen unchristlich verhält. Ob Agenda 2010, Stuttgart 21, Hartz 4, Gesundheitsreform, Gen-Technik, Ausstieg aus dem Ausstieg, Lebensmittelkennzeichnung, neue Kohlekraftwerke, Atom-Endlager usw. usw. - fast alles wird in den oberen Etagen beschlossen und muss den Parteimitgliedern, und vor allem den Wählern, vermittelt werden, auch wenn diese genau das Gegenteil wollen.

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Ich freue mich auf die nächsten Wahlen und dann können wir wieder hören: Offensichtlich waren wir nicht in der Lage, unsere Inhalte zu vermitteln; der Wähler hat uns nicht verstanden.



1. Hermann Scheer

Scheer und Ypsilanti rebellieren gegen SPD-Kohlepolitik. Nach Andrea Ypsilanti hat auch Energieexperte Scheer bekannt gegeben, nicht wieder für den SPD-Vorstand zu kandidieren. In einem Brief an die Parteispitze begründet Scheer seinen Schritt mit der Umweltpolitik - und attackiert den designierten Vorsitzenden Gabriel.

http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=8e08c1d7208ms179



2. Ansichtssache

Vor und nach der Wahl gab es bei Podiumsdiskussionen erfrischend einfache Aussagen. Hier eine kleine Auswahl:Tanja Gönner, Umweltministerin in BW, wurde gefragt, ob man nicht an der geplanten Abschaltung der AKW festhalten sollte. Es wäre doch unverantwortlich, zusätzliche Mengen Atommüll zu produzieren, wo man schon jetzt nicht weiß, wo man den vorhandenen Müll lagern kann. Sie antwortete sinngemäß: „Wir müssen für den vorhandenen Müll sowieso eine Lösung finden, da machen ein paar Tonnen mehr oder weniger nichts aus“. Auf die Frage, was sie machen würde, wenn alle Stromkunden auf atomfreien Strom umschwenken, sagte sie: „Das geht gar nicht, weil es in BW nicht genügend Strom aus Erneuerbaren gibt“. Die beste Antwort kam von einem Vertreter der französischen Regierung, nachdem herauskam, dass französischer Atommüll in Russland (unter freiem Himmel) lagert: „Laut Gesetz dürfen wir keinen Müll ins Ausland bringen. Bei dem Material aus unserer Wiederaufbereitungsanlage La Hague handelt es sich um energetische Wertstoffe und keinen Müll“. Auch deutscher Atommüll wurde nach Russland verschoben. Weitere Infos unter:

http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/atommuell_in_russland_qdiese_behaelter_rosten_vor_sich_hinq/



3. Erdbeben in Landau

In Landau gab am 15.08.2009 ein Erdbeben (2,7 auf der Richterskala). Am 15. September gab es ein weiteres Beben mit einer Stärke von 2,5. Es entstanden weder Sach- noch Personenschäden. Wie wir schon sagten, sieht man in Rheinland-Pfalz vieles gelassener als in Baden-Württemberg oder Basel. Nach Erfüllung der vom rheinland-pfälzischen Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) gestellten Anforderungen wird eine Wiederaufnahme der Erdwärmeförderung in Landau in den nächsten Tagen möglich sein.

http://www.geox-gmbh.de/de/Aktuelle_Meldungen.asp?Id=5462



4. neue Vergütungssätze für PV-Anlagen

Die Bundesnetzagentur hat die von ihr ermittelten Vergütungssätze für Photovoltaikanlagen für das Jahr 2010 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Im Vergleich zu den noch im Jahr 2009 in Betrieb genommenen Anlagen wird die Vergütung je nach Art und Größe der Anlage um neun bzw. elf Prozent sinken.

http://www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,Verguetungssaetze+fuer+Photovoltaikanlagen+,6,a14203.html



5. Heide Simonis

Vom CDAK, (CDU/CSU - Mitglieder für die Überwindung der Atomenergie) erhielten wir einen interessanten Link über die Leukämiefälle in der Elbmarsch. In einem Video wird gezeigt, wie die dortige Landesregierung unter Heide Simonis die Aufklärung nach allen Regeln der Kunst verhindert hat. Auch wenn es ein alter Hut ist, sollte man sich das Video noch einmal ansehen: www.videogold.de/und-keiner-weiss-warum-leukaemietod-in-der-elbmarsch

Liebe Mitstreiter vom CDAK, nachdem in Schleswig-Holstein, im Bund und einigen Bundesländern wieder eine schwarz/gelbe Koalition an der Macht ist, kann man „durchregieren“ und die Vorfälle in Geesthacht, die Leukämiefälle im Umkreis der Atomkraftwerke, die Vorgänge in Gorleben und Schlampereien in Biblis endlich mit brutalst möglicher Aufklärung angehen. Heide Simonis und die SPD können das nicht mehr verhindern. Viel Erfolg, wir freuen uns mit Ihnen.

Siehe auch: http://www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,IPPNW-+Grobe+Schlampereien+im+Atomkraftwerk+Biblis,6,a14092.html



6. Klimawandel verschoben?

Wir sind pleite und wollen kein Geld für den Klimaschutz ausgeben. In der FAZ vom 24.09.2009 bezeichnet der Kommentator K.E. das so:

Zielführender ist politischer Realismus, auch bei der Anpassung an den Klimawandel.

Eine Universalaussage für alle Gelegenheiten. Wer arm ist, muss früher sterben heißt dann z.B. „Zielführender ist politischer Realismus, auch bei der Anpassung der Lebenserwartung an die Kassenbeiträge".

 


7. Perpetuum Mobile

Die Solar AG des Gymnasiums Kenzingen, konnte die PV-Anlage auf dem Dach des Gymnasiums mittlerweile auf 35,5 kWp erweitern. Mit den Einnahmen aus der Stromerzeugung, weitern Spendensammlungen durch die Schüler, Spenden von Sponsoren und Unterstützung durch unseren Förderverein, soll die Anlage in den nächsten drei Jahren auf ca. 60 kWp erweitert werden. Die danach erzielten Einnahmen sollen dann in eine neu zu gründende Stiftung überführt werden.Die Solar AG Kenzingen hat beim diesjährigen Umwelt-Zukunftswettbewerb „Sei ein Futurist“ des dm-Drogeriemarktes in Kooperation mit der Deutschen Unesco einen mit 1.000 € dotierten Preis gewonnen. Dieses Preisgeld wollte man nicht einfach für die Erweiterung der vorhandenen PV-Anlage „verbraten“.

Zufällig erhielten wir zur gleichen Zeit von der ehemaligen Kenzinger Schülerin Johanna Seitz einen Brief aus Burundi. Sie absolvierte dort ein freiwilliges soziales Jahr und betreute Straßenkinder im Rahmen des Projektes „Burundikids“. In den Armenvierteln gibt es keinen Strom und es wird sehr früh dunkel. Sie berichtete über ein Solarlampen-Projekt, bei dem Familien eine Lampe leasen können und aus diesen Einnahmen wieder neue Lampen gekauft werden. Sie bat uns, dieses „Perpetuum Mobile“ zu unterstützen. Die Solarlampen-Bausätze wurden aus Deutschland bezogen und in Burundi zusammengebaut. Schnell war man sich einig: Das Preisgeld von 1.000 € geht nach Burundi.Johanna_Seitz_Kopie

Es freut uns, dass eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums Kenzingen, die in der Solar-AG im Projekt „Perpetuum Mobile“ mitgewirkt hat, diese Idee in Burundi einbringen konnte. Unser herzlichen Dank gilt auch dem leitenden Lehrer Rudi Müller, der schon seit vielen Jahren mit sehr viel Engagement die Solar AG in Kenzingen begleitet.

Die Burundikids haben sich mit einem Foto bei uns bedankt.

Danke


8. Termine zum vormerken

1. Solarwettbewerb in der Solarregio Kaiserstuhl

Wir konnten mit Hilfe von 1 €-Kräften die Anzahl der Solaranlagen in unseren Mitgliedsgemeinden auf den neuesten Stand bringen. Daraus können wir entnehmen, welche Kommune die meisten Anlagen hat und welche seit der letzen Erhebung am meisten zugelegt hat. Die Preisverleihung ist für Freitag, den 19. März 2010 vorgesehen. Der Veranstaltungsort wird noch rechtzeitig bekannt gegeben.


2. Jahreshauptversammlung mit turnusmäßigen Neuwahlen

Geplant am Freitag, den 25. März 2010 in Wyhl.


3. Verleihung des Klaus Bindner Zukunftspreises

Termin: in der „Woche der Sonne“ vom 01. bis 09. Mai 2010. Wir möchten die Veranstaltung zusammen mit einer unserer Mitgliedsfirmen gestalten, die sich an der Woche der Sonne beteiligt. Weitere Informationen zur Woche der Sonne finden Sie unter: www.woche-der-sonne.de . Die Firma sollte die Tages-Veranstaltung bis ca. 18.00 Uhr durchführen und der Förderverein übernimmt danach die Ausgestaltung der Preisverleihung.Die Mitgliedsfirma sollte über geeignete Räumlichkeiten verfügen. Bitte melden Sie sich, falls Sie Interesse haben.

Des Weiteren bitten wir noch um Bewerbungen oder Vorschläge von Personen, die sich um die Zukunftsenergien oder Energieeinsparungen verdient gemacht haben.

 

 

Mit „sonnigen“ Grüßen

Rudolf Höhn, 1. Vorsitzender, Telefon-Nr. 07844 / 991409

Förderverein Zukunftsenergien,
SolarRegio Kaiserstuhl e.V.
Endinger Str. 67
79369 Wyhl am Kaiserstuhl
Tel.: 07642 / 5737
Fax: 07642 / 92 95 944

Homepages:
http://www.SolarRegio.de
http://www.rheinau-solar.de

Wir danken Ihnen für Ihre Mitgliedschaft im Verein, denn viele Mitglieder ermöglichen das Beibehalten der niedrigen Mitgliedsbeiträge. z.B. 3 Euro Jahresbeitrag für Schüler, 6 Euro für Nichterwerbstätige - 12 Euro Normalbeitrag. Viele Mitglieder geben den Aktiven im Verein einen Rückhalt, nicht als einzelne "Spinner" abgetan zu werden. Wir bedanken uns für die Mitteilung Ihrer Kontoänderungen, damit nicht beim Einzug der Mitgliedsbeiträge Rücklastschriftkosten anfallen.

Schauen Sie mal bei der Übersicht über den Stromertrag der Bürgersolaranlage vorbei? Da sehen Sie aktuell, welchen Ertrag die Anlage bis jetzt gebracht hat. Wer möchte Mitglied Nr. 212 werden oder werben? Wir verlosen an alle Werber eines Mitglieds jedes Jahr eine hochwertige Energiesparlampe. Eine weitere Energiesparlampe verlosen wir unter allen bei der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern.

Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg - SolarRegio: Agendapreisträger 2006
Schirmherrinnen/Schirmherren-Team: Sybile Laurischk, Rechtsanwältin und MdB / Karl Nicola, Bürgermeister u. MdL a.D. / Joachim Ruth, Bürgermeister / Harald B. Schäfer, Umweltminister a.D. / Dr. Hans-Erich Schött, Apotheker u. MdL a.D. / Jürgen Trittin, Bundesumweltminister a.D. / Dr. Walter Witzel, MdL a.D. / Marianne Wonnay, MdL