Kaiserstühler SolarZeitung  36/2007 vom 10.12.07

 


 

1.   Wir befinden uns immer noch mitten im  Fasching. So stand am 8.12.07 in meiner  Tageszeitung:

 

Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und sein Kollege Michael Glos (CSU) vom Wirtschaftsressort sind wie Katz und Maus. Als sie gemeinsam das Klimaschutzprogramm der Regierung verkündigten, nutzte Glos die Frage eines Journalisten, warum denn das Gewicht eines Autos künftig bei der Ermittlung der Energieeffiziensklasse berücksichtigt werde, zu der spitzen Bemerkung: » Das Gewicht des Fahrers spielt übrigens keine Rolle, das kann ich auch für meinen Kollegen Gabriel sagen«. Glos grinste. Sein Kollege Umweltminister neigt zwar tatsächlich zur  Korpulenz, nicht jedoch zur Sprachlosigkeit wie er sogleich bewies. » Ich sage immer: Besser dick als dumm « gab er zurück. Da grinste Glos nicht mehr.

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Der Reporter hat wohl den Vergleich  zwischen Hund und Katz gemeint und  aus Versehen  (aber richtigerweise) „Katz und Maus“ geschrieben. Mein  Hund und  meine 3 Katzen vertragen sich prima, aber wenn eine Maus auftaucht, verstehen unsere Katzen keinen Spaß.

 

Und die Moral von der Geschichte :

„ Wenn eine dumme Katze  und eine dicke  Mopsfledermaus ein Klimaschutzprogramm ausarbeiten, wird bei der Energieeffiziensklasse das Gewicht des Autos berücksichtigt“      Helau!

 


 

2.

Wird China die Welt retten ?

Heute gibt es weltweit ca. 900 Millionen Fahrzeuge auf der Welt, in 20 Jahren werden es mehr als 2 Milliarden sein. Mit fatalen Folgen für das Klima.

Bevor man in Deutschland neue Fahrzeug-Konzepte entwickelt,  muss man in den nächsten 20 Jahren erst noch  erforschen, ob es  2,124 oder 2,125 Milliarden Autos werden könnten.

 

Deshalb versuchen unsere Autohersteller noch krampfhaft, unter hohen Kosten die letzte Verbesserung aus ihren Verbrennungsmotoren  herauszuholen und vom Wasserstoffauto zu träumen, während in Asien schon längst an anderen Konzepten gebastelt wird. Der Trend geht über das Hybridauto (Benzin/Elektro)  zum reinen Elektroauto.

 

In der Ausgabe   Nov. 07 des Automobil Club Europa (ACE)  heißt es weiter:

China könnte sogar „Schrittmacher“ für das Auto der Zukunft sein, meint der Biochemiker Frederic Vester. Dort seien bereits ein ausgedehntes Radwegenetz und ein flächendeckender Verkehr vorhanden – eine Infrastruktur,  „ die für eine neue Fahrzeuggeneration ohne Explosionsmotor ideal sei“.  Von China lernen, heißt überleben lernen.

China biete für westliche Investoren „ die auf der Welt einmalige Chance“ eine Produktpalette  auf der Basis  von „Leichtfahrzeugen“ anzubieten, die mit regenerativen Energien betrieben werden  - Elektro- und Solarmobile beispielsweise.

 

Für mich passt da einiges nicht zusammen:

  1. Wie können wir solche Fahrzeuge in China anbieten, wenn wir sie selbst nicht haben?
  2. Werden nicht eher die Chinesen solche Autos bauen und uns beliefern?

 

Auch Franz Alt beschäftigt sich auf seiner Sonnenseite mit diesem Thema unter :

Von Craig Morris
http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=8e08c1d2696ms77

 

Dazu noch die  „zukunftorientierten“  Bemerkungen über

Günter Ederer in diesen Tagen.
Der Fernsehjournalist und Teilnehmer an vielen Talk-Shows bezweifelt den menschlichen Einfluss auf die globale Erwärmung. Er beklagt eine Klimahysterie und die Verteufelung des Autos als Ursache allen Übels. "Es ist ein Mythos, dass das Auto Umweltschädling Nr. 1 ist", sagt Ederer und plädiert für den Ausbau des Straßennetzes. "Das Auto ist lebenswichtig für die deutsche Wirtschaft."

 

Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor:

Hitlers Verkehrsminister rechtfertigte den Autobahnbau 1935 so:

"Keine Landschaft ist zu schade für die Straßen des Führers".

 

Ich will damit nicht gesagt haben, dass Ederer ein NS-Anhänger ist. Die Frage ist lediglich:

Ist er dick oder dumm, oder Beides.

 

 


3.  Wunder gibt es immer wieder

 

In den Nachrichten höre ich gerade, dass in der Nähe von Kernkraftwerken überdurchschnittlich  viele Kinder an  Leukämie erkranken. Das ist nicht neu, in der Nähe von Geesthacht war das schon seit Jahren bekannt. (Und man weiß bis heute nicht, warum!)

 

Trotzdem ist nach Jahren der große Durchbruch gelungen. Bisher war es nicht möglich, den Wohnort eines  an Leukämie erkrankten Kindes zu ermitteln und die Nähe zum nächsten AKW zu bestimmen.

Gewiss, innerhalb von 3 Tagen hätte  man die relativ geringen Fälle von Hand auswerten können, aber vermutlich konnte dies erst  im Zuge der Terroristenfahndung vollelektronisch geregelt werden.

 

Was bei den weiteren Untersuchungen heraus  kommt,  ist jetzt schon klar:

 

  1. Die Strahlenbelastung eines AKW  ist niedriger als die „normale“ Belastung. Eine Addition beider Belastungen ist deshalb nicht gerechtfertigt. Ein Zusammenhang mit den Leukämiefällen kann somit todsicher ausgeschlossen werden. Weitere Untersuchungen  können,  auch unter finanziellen Gesichtpunkten,  nicht befürwortet werden.
  2. Sollten sich in der Nähe  eines Windrades zwei  tote Fledermäuse und ein an Leukämie erkranktes Kind finden lassen, wird das Windkraftwerk wegen zu hoher Strahlendosis abgeschaltet.
  3. Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie. Das sind im Jahr11.500 Personen  (incl.  Kinder). Eine Zuordnung dieses erkrankten Personenkreises nach Wohnorten  wird nicht durchgeführt.
  4. Ein zentrales bzw. Landes-Krebsregister mit Zuordnung nach Wohnorten ist aus Datenschutzgründen nicht möglich und gefährdet den Industriestandort Deutschland.
  5. Der Spiegel wird einen Artikel veröffentlichen, dass im Umkreis der AKW mittlerweile viele Windräder und Solaranlagen aufgebaut wurden, die auch einen Einfluss auf die Gesundheit haben könnten.Der Chefredakteur Herr Aust (nicht mehr lange), kann nachweisen, dass in der Nähe von Windrädern auch ohne  Chemotherapie, die Glatzenbildung  um das vierfache höher ist als bei AKW.
  6. Eine Studie der AKW-Betreiber wird  belegen:  Eltern von leukämiekranken Kindern sind überwiegend Raucher, Trinker, Atomkraftgegner oder Wähler der linken Parteien.
  7. Eine von den Energieversorgern vorgelegte Studie, belegt, dass es schon im alten Ägypten Leukämie-Fälle gab. Auch wenn es da noch keine Atommeiler gab.
  8. Alle Studien enden mit dem Satz :

„Für die Bevölkerung bestand (und besteht)  zu keiner Zeit eine Gefahr.

 


 

4.

Der alte Mann und das Mehr

Dr. Franz Alt, die Ikone der Erneuerbaren Energie,  war am Freitag, dem 30.11.2007 in Rheinau-Linx bei der Firma Weber-Haus.

Thema : „Die Zukunft bauen“ (Planen, Bauen und Wohnen im 21. Jahrhundert).

 

Er will keine Panik verbreiten und  sondern  Mut  machen. Die Energiewende ist machbar und  die Sonne schickt uns keine Rechnung, wir brauchen lediglich mehr Windräder, mehr Solaranlagen, mehr Kraft-Wärmekopplung, mehr Geothermie usw. usw.

 

Wie Recht er hat. Auch er weiß, dass wir die globale Erwärmung nicht mehr aufhalten können. Aber, wenn andere sagen. „Unsere Kinder und Enkel werden uns verfluchen“  sagt Franz Alt: „ Ich möchte nicht mein eigener Enkel sein“  oder „die Enkel werden uns fragen, warum habt ihr nicht mehr getan.  Ihr wusstet doch wie es um den Klimawandel steht. „

Wer genau hinhört, kann auch erfahren, dass die globale Temperatur zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 6 grad  und der Meeresspiegel um bis zu 6 m steigen kann. Aber wer will das schon hören?

 

Hoffentlich ergeht es ihm (und auch uns) nicht so, wie Dennis Meadows, der 1972 im Club of Rome  Mitautor des Buches : „Die Grenzen des Wachstums“ war. Er schildert die Reaktionen  seiner Kritiker im Wandel der Zeiten wie folgt:

 

70er Jahre :   Bullshit, es gibt keine Grenzen

80er Jahre  :  Vielleicht gibt es welche, aber sie liegen in weiter Ferne

90er Jahre  :  Womöglich sind die Grenzen schon recht nahe, aber Technik und Markt werden

das Problem lösen.

2000           :  Technik und Markt  haben es leider nicht geschafft, aber mit mehr Wachstum

werden wir es noch schaffen.

2050           :   Ging leider nicht; jetzt können wir nur noch die Schäden bekämpfen.

 


 

5.

Bio-Block-Heizkraftwerk in Ettenheim

(Wehret den Anfängen oder  wie man vom Regen in die Traufe kommt.)

 

Zuerst die gute Nachricht: Im Industriegebiet Ettenheim wird ein riesiges Pelletwerk gebaut.

Pellets sind gut für die Umwelt und deshalb hat der Gemeinderat es auch befürwortet.

Nun stellt sich heraus, dass zur Herstellung von Pellets sehr viel Wärme zum Trocknen benötigt wird;  hat man das vorher nicht gewusst?

Und nun wird der Antrag gestellt, dass man neben das Pelletwerk noch ein Bio-Kraftwerk bauen möchte, dass die erforderliche Wärme und  auch Elektrizität erzeugt, damit sich die Sache „rechnet“.

 

Verbrannt werden sollen  nur  Natur belassene Hölzer der Schadstoffklasse I und II.

Wer kann da schon nein sagen?

 

Und jetzt regt sich Widerstand. Der BUND hinterfragt, warum dieses Pelletwerk ausgerechnet nach Ettenheim kommen muss. Im Gewerbepark Breisgau gibt es eine Müllverbrennungs-Anlage TREA, deren Abwärme nicht genutzt wird. Eine Biogasanlage in Forchheim bläst ihre Abwärme ebenfalls in die Luft und in der Nähe von Kehl wird eine riesige Biogas-Anlage mit geothermischer Unterstützung gebaut; auch hier weiß man nicht so recht, wohin mit der Wärme. Man fragt sich, warum  das Pelletwerk nicht dort gebaut wird,  wo die Wärme vorhanden ist.

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Was für dumme Fragen ! Wenn das Pelletwerk nicht in Ettenheim gebaut wird, gibt es für Ettenheim keine Gewerbesteuer!  Das Regierungspräsidium muss sich in erster Linie um sich selbst kümmern und aufpassen, dass es nicht  aufgelöst wird; es hat keine Zeit für solche banalen Angelegenheiten

 

Tatsache ist auch:

Man kann kein vorsortiertes Holz der Schadstoffklasse I und II kaufen, sondern nur Müll der Klassen  I  bis ∞ aus ganz Europa. (Holz- Schadstoffklasse IV ist 50% Holz und 50% Kunststoff.)

 

Das muss dann in Ettenheim sortiert werden. Alles was über die Schadstoffklasse II hinausgeht, müsste als Sondermüll kostenpflichtig an die nächste Deponie oder  Müllverbrennungsanlage abgeführt werden.

Das haben wir in Kehl schon erlebt. Dort wurde der Müll überhaupt nicht sortiert, sondern komplett verbrannt. Als man dem Treiben auf die Schliche kam, wurde ein Antrag gestellt, dass auch höhere Schadstoffklassen verbrannt werden dürfen.

 

Das wurde, unter zusätzlichen Auflagen, vom Regierungspräsidium genehmigt. „Mir waren die Hände gebunden“  war die Aussage des damaligen Regierungspräsidenten.

Der zusätzliche CO2 – Ausstoß ist beträchtlich. Wetten,  das die Gemeinde Ettenheim keine Anstrengungen unternehmen wird, um den zusätzlichen CO2-Ausstoß etwa durch Bezug von Ökostrom auszugleichen. Warum auch, man hat durch den Bau der Pelletfabrik und eines Bio-Heizkraftwerkes doch schon unendlich viel für die Umwelt getan.

 

Auch in Ettenheim wird man später singen:  „Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist“


6.

 

Australien unterschreibt Kyoto-Protokoll

Kaum ist die neue Regierung  im Sattel und schon wird auf Bali das Kyoto-Protokoll unterschrieben. – Geht doch-

 

Auch in Australien  haben sich seit einiger Zeit Klimaschutzverbände etabliert, die Einfluss auf die Politik genommen haben. Zum Teil hatten sie gute Ideen. Sie stellen sich mit einem

13 m hohen Klimawandelstab an den Strand, um den Strandbesuchern klar zu machen, wie hoch das Wasser durch die Klimakatastrophe ansteigen wird, wenn nichts unternommen wird.

Da wird so mancher Strandbesucher nachdenklich.

 

Zum Schluss noch der Spruch eines unbekannten Verfassers:

 

"Als Kind lernt man gehen und sprechen, als Erwachsener stillsitzen und Maul halten „

 

Das war’s für Heute.

 

 

 

Mit „sonnigen“ Grüßen


Rudolf  Höhn,  2. Vorsitzender    Tel..: 07844/991409

 


 

 

Wir danken Ihnen für Ihre Mitgliedschaft im Verein, denn viele Mitglieder ermöglichen das Beibehalten der niedrigen Mitgliedsbeiträge. z.B. 3 Euro Jahresbeitrag für Schüler, 6 Euro für Nichterwerbstätige - 12 Euro Normalbeitrag . Viele Mitglieder geben den Aktiven im Verein einen Rückhalt, nicht als einzelne "Spinner" abgetan zu werden. Wir bedanken uns für die Mitteilung Ihrer Kontoänderungen, damit nicht beim Einzug der Mitgliedsbeiträge Rücklastschriftkosten anfallen.

Schauen Sie mal bei der Übersicht über den Stromertrag der Bürgersolaranlage vorbei? Da sehen Sie aktuell, welchen Ertrag die Anlage bis jetzt gebracht hat. www.SolarRegio.de Wer möchte Mitglied Nr. 201 werden oder werben? Wir verlosen an alle Werber eines Mitglieds jedes Jahr eine hochwertige Energiesparlame. Eine weitere Energiesparlampe verlosen wir unter allen bei der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern.                           Mit herzlichen Grüßen
Rudolf  Höhn, 2. Vorsitzender    TEL..: 07844/991409

Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg - SolarRegio: Agendapreisträger 2006

Schirmherrinnen/Schirmherren-Team: Sybile Laurischk, Rechtsanwältin und MdB / Karl Nicola, Bürgermeister u. MdL a.D. / Joachim Ruth, Bürgermeister / Harald B. Schäfer, Umweltminister a.D. / Dr. Hans-Erich Schött, Apotheker u. MdL a.D. / Jürgen Trittin, Bundesumweltminister a.D. / Dr. Walter Witzel, MdL a.D. / Marianne Wonnay, MdL

Förderverein Zukunftsenergien,           SolarRegio Kaiserstuhl e.V.
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